Schwarzwälder Bauernbrot

Es hat sich eine kleine Pause eingeschlichen, ganz unbewusst, weil es beim Schreiben irgendwie hängt. Hier und da sind schon ein paar Ideen in den Kopf geschossen, all das geschriebene liegt irgendwo verstreut, Fotos sind auch immer wieder entstanden und gebacken wurde ebenso. Nur zueinandergefunden hat alles drei nicht so richtig. Das kommt zurück, ganz bestimmt.

Und statt Schnee fällt feiner, zarter Nieselregen auf unermüdliche Weise aus den Wolken herab und deren Intensität wird einem erst bewusst, wenn die Hose schon klitschnass an den Beinen klebt. Die einen hätten schon längst auf der Schwelle kehrt gemacht, aber ich denke mir, jetzt erst recht. Hat es nicht etwas erfrischendes? Und irgendwann liegt, vom Dauerregen hervorgerufen, der Duft von Holz in der Luft – bezaubernd.

Schwarzwälder Bauernbrot für ca. 750 g Brot
500 g fertige Backmischung für Schwarzwälder Bauernbrot
4 g Trockenhefe

350 g Wasser (35°C)

Trockenhefe und Brotmischung vermengen, das Wasser hinzufügen und mit dem Knethaken vom Handrührgerät zu einen glatten Teig verarbeiten. Die Schüssel mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken und 30 Minuten ruhen lassen. Anschließend den Teig durchkneten und zu einem Brotlaib formen. Den Gärkorb mit Mehl ausstreuen und den Teig hineinlegen. Den Korb mit dem Tuch abdecken und nochmals 40 Minuten ruhen lassen. Danach den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, die Oberseite mehrfach mit dem Messer einschneiden und im vorgeheizten Ofen bei 240 Grad 10 Minuten backen. Die Temperatur danach auf 190 Grad reduzieren und weitere 50 Minuten backen.



Weißbrot mit Mohn

Noch am Dienstagmorgen rieselte hoffentlich der vorletzte Schneegraupel für diesen Winter vom Himmel. Am Abend bot sich auf einmal ein ganz anderes Bild. Wir konnten in diesen unglaublich anmutenden Himmel blicken. Im Westen erstrahlte das letzte bißchen Sonnenlicht für diesen Tag und von Osten her zog die tiefblaue, sternenklare Nacht herein. Alles ging fließend ineinander über. Man muss es gesehen haben, denn mit Worten ist dies schwer zu beschreiben. Und mittendrin, noch ganz filigran, der Sichelmond. Als hätte jemand diesen mit einem zarten Pinselstrich in den Himmel gemalt. Es sah aus wie in einer Gute-Nacht-Geschichte.
Auf das Wochenende freut man sich auch gerade deswegen, weil noch mehr Zeit da ist um durch die Natur zu streifen. Wälder, Seen und Felder – sie strahlen so viel Ruhe aus. Kamera zücken und den Moment festhalten oder doch lieber rückwärts auf die noch etwas kahle Wiese fallen lassen?! Hmm, vielleicht warten wir noch ein klein wenig auf den Frühling und die Gänseblümchen. Für den überdurchschnittlichen Großteil der Schönwetter-Aspiranten ist das allerdings eine kleine Herausforderung. Ist es nicht ein bißchen wie beim Fußball? Auf unendliche Euphorie, dass es jetzt bergauf geht, folgt ein wenig Ernüchterung. Es geht hoch und runter, ein holpriger Weg. Aber irgendwann klappt es doch und auch der Frühling ist bisher immer gekommen. Also, lass uns ins Auto steigen, die Musik aufdrehen und dem Frühling ein Stück entgegenfahren. Das frisch gebackene skandinavische Mohnbrot und ein Glas Rhabarbermarmelade dürfen dabei nicht fehlen.

WEISSBROT
25 g frische Hefe
300 ml lauwarme Mlch
25 g zerlassene Butter
425 g Weizenmehl + Mehl zum Bearbeiten
1 TL Zucker
5 g Salz
1 Ei
4 EL Mohn

Hefe in der lauwarmen Milch auflösen und die abgekühlte Butter unterrühren. Mehl, Zucker und Salz in einer großen Schüssel mischen, Hefemilch dazugeben und alles zu einem glatten Teig verarbeiten. Sollte der Teig noch klebrig sein, einfach noch etwas Mehl einarbeiten. Die Schüssel mit einem sauberen Tuch abdecken und bei Zimmertemperatur eine Stunde ruhen lassen. Mehl auf die Arbeitsfläche streuen, den Teig darauf geben, kurz aber behutsam durchkneten und zurück in die Schüssel legen. Mit dem Tuch abdecken und abermals eine Stunde ruhen lassen.

Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Den Teig halbieren und zu zwei Kugeln formen. Auf das Backblech legen und etwas flachdrücken. Mit einem sauberen Tuch bedecken und an einem warmen Ort 30 Minuten ruhen lassen. Backofen auf 200 Grad vorheizen. Das Ei leicht verquirlen, die Brote damit bestreichen und noch den Mohn darüber streuen. Blech in den Ofen schieben und im Ofen ca. 20 Minuten backen. Weißbrot herausnehmen und abkühlen lassen.

Rezept stammt aus dem Buch Skandinavisch Backen: 100 Rezepte – süß und herzhaft



Finnische Roggenrundlinge

Ich weiß gar nicht wie lange es schon wieder her ist, aber der ursprüngliche Plan für den Feierabend sah nach längerer Pause vor, dem See einen Besuch abzustatten. Ob er mich schon vermisst? Ich tue es. Ruhe tanken, ein wenig schreiben, den Blick schweifen lassen, sich auf die Wiese fallen lassen und die Zeit ausblenden. Der Dauerregen kam dem Vorhaben ein wenig in die Quere. Wobei ich mir auch gut hätte vorstellen können, in kompletter Regenmontur barfuß über die Wiese, durch den Sommerregen zu laufen. Oder gar baden zu gehen?! Das hätte gewiss ein schönes Bild abgegeben – festzuhalten wie der Regen auf die Wasseroberfläche prasselt, unter den grauen Regenwolken, im leicht unruhigen See schwimmend… welch schöne Vorstellung. Ich glaube da spricht gerade das Fotografenherz aus mir.
Bei geöffnetem Fenster konnte ich immerhin dem dahinplätschernden Regen lauschen und bei einer handvoll Eierkuchen mit den Vorbereitungen für heute starten. Erinnerungen stecken ja nicht nur in gemeinsamen Erlebnissen, sondern auch in Dingen die man mit jemanden teilt. Sich für selbiges zu begeistern, sich weiter zu entfalten, den anderen mitzureißen, sich von ihm inspirieren zu lassen, weil er eben einen ganz besonderen Blick für das Schöne im Leben hat, aufmerksam ist, ganz bewusst alles erlebt und das sieht was sonst keiner sieht. Unweigerlich muss ich dabei auch an Skandinavien denken. Unendlich große Vielfalt – das Meer, die Natur, die Ruhe und Stille. Dem wunderbaren Norden sei daher der heutige Beitrag gewidmet.
Mein persönliches Ziel ist es, alles aus dem skandinavischen Backbuch auszuprobieren. So etwas ähnliches habe ich sicherlich schon mal geschrieben, es wiederholt auszusprechen kann allerdings nicht schaden. Brot bzw. Brötchen zu backen ist für mich immer eine kleine Herausforderung. Wohingegen mir Kuchen backen wesentlich einfacher erscheint. Die Erfahrung darin überwiegt natürlich um einiges und für andere Sachen bedarf es eben mehr Übung und am Ende zählt die Freude darüber etwas neues ausprobiert zu haben. Der ganze Tisch ist voll mit frischem Gemüse vom Markt, wie sollte es auch anders sein, die Augen waren beim Einkauf wie immer groß. Aber sei es drum… wer möchte sich bei diesem Anblick nicht auch sofort eine frischgebackene Roggenschrippe schmieren.

ERGIBT CA. 20 ROGGENBRÖTCHEN

TAG 1
15 g frische Hefe
200 ml lauwarmes Wasser
200 ml kalte Buttermilch
100 g Roggenmehl

TAG 2
400 ml lauwarmes Wasser
10 g frische Hefe
600 g Roggenmehl
10 g Salz

Für den Vorteig lauwarmes Wasser in eine große Schüssel geben und die Hefe darin auflösen. Buttermilch und Roggenmehl hinzufügen und alles vermischen. Mit Frischhaltefolie den Teig abdecken und über Nacht bei Zimmertemperatur gehen lassen.

In einer zweiten großen Schüssel die Hefe im lauwarmen Wasser auflösen. Vorteig hineingeben und alles miteinander verrühren. Mehl und Salz dazugeben und mit den Händen kurz verkneten. Schüssel mit einem Stück Frischhaltefolie abdecken und vier Stunden ruhen lassen. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Der Teig ist sehr flüssig und man hat das Gefühl mit Tonerde zu arbeiten, dennoch einfach versuchen so gut es geht mit bemehlten Händen circa 20 Teigrohlinge zu formen. Rundlinge auf das Backpapier legen, mit einem sauberen Tuch abdecken und an einem warmen Ort eine halbe Stunden gehen lassen. Backofen auf 200 Grad Umluft vorheizen. Die Brötchen mit einem Holzstab mehrmals einstechen, mit Wasser bestreichen und im Ofen circa 30 Minuten backen. Blech herausnehmen und abkühlen. Mit den restlichen Brötchen ebenso verfahren.

Skandinavisch Backen: 100 Rezepte – süß und herzhaft