Schokoladenkuchen

Über nicht mehr nachvollziehbaren Wegen habe ich davon gelesen, dass es seit einigen Jahren einen kleinen aber feinen Laden mit Original schwedischen Süßigkeiten hier in der Gegend gibt. Meine Neugier war sofort geweckt und die Auswahl auf deren Webseite sah unglaublich verlockend aus. Wie wohl schwedische Geleebananen schmecken? Genauso gut wie die Einheimischen? Eines Abends wollte ich mir das genauer ansehen und bin hingefahren, um die ein oder andere Kostprobe einzutüten. Vor dem Laden angekommen, war ich aber schlussendlich zu schüchtern um denn niemand sonst ist im Geschäft gewesen. Oh je, das passiert mir hin und wieder schon mal. Ich werde demnächst nochmal hinfahren und dann mit einer prall gefüllten Tüte herausspazieren. Mit leeren Händen möchte ich an diesem Sonntag keineswegs dastehen, das wäre ja blöd. Sonntag ist schließlich Kuchentag. Dieser Schokoladenkuchen ist im Handumdrehen gebacken und innerhalb kürzester Zeit heißt es – schlemmen, ans mich magisch anziehende Wasser entschwinden und auf die Wiese legen.

FÜR EINE SPRINGFORM Ø 26 CM
150 g Zartbitterschokolade (70 %)
125 g Butter
4 Eier
190 g brauner Zucker
1 Prise Salz
1 Vanilleschote
125 g Mehl

Springform mit Backpapier auslegen und den Backofen auf 130 Grad Umluft (160 Grad Ober- und Unterhitze) vorheizen.

Zartbitterschokolade zerkleinern, in einen Topf geben und zusammen mit der Butter, bei geringer Wärmezufuhr, schmelzen. Masse etwas abkühlen lassen. Eier, Zucker, Salz und das Mark der Vanilleschote zur Schokoladen-Butter-Masse geben und mit dem Schneebesen glatt rühren. Mehl sieben und unterheben. Teig in die vorbereitete Springform geben und im Ofen ca. 35 Minuten backen. Kuchen aus dem Ofen nehmen, zehn Minuten abkühlen lassen und anschließend aus der Form lösen.

Dazu passt am Besten Schlagsahne und ein wenig mit Vanillezucker mariniertes Obst.



Zwetschgenkuchen

Der Weg zum See ist derzeit kein einfacher, wie ich eines Abends etwas entsetzt feststellen musste. Habe ja immer die gemütliche Variante bevorzugt, mit Fahrrad in die S-Bahn und ab raus. Aufgrund von Bauarbeiten ist das gerade nicht so gut zu bewerkstelligen, es funktioniert aber man benötigt mehr Zeit. Kurzerhand habe ich mich ans Ufer vom Park gesetzt, mit einem schönen Blick auf die Halbinsel und umhersprudelnde Gedanken was ich denn als nächstes backen könnte.
Es gibt unzählige Rezepte die ich ausprobieren möchte und da zu einer Entscheidung zu kommen, schwierig. Sich von jemanden Rat zu holen was man backen könnte, wäre auf jeden Fall schön. Denn ein Rezept klingt besser, verheißungsvoller und leckerer als das andere. Wo fange ich an und wo höre ich auf. Alles auf einmal funktioniert nicht, leider. Mehr Zeit müsste her. Doch würde ich dann tatsächlich mehr backen? Denn draußen zu sein ist nicht minder verlockender. Eine zauberhafte kleine Backstube im Grünen wäre die ideale Lösung – hat sich mein Kopf gerade zusammengebastelt und träumt schon in Bildern davon, wie so oft. Zu viel Fantasie herrscht dort manchmal vor.
Ein Sommer ohne Zwetschgenkuchen? Undenkbar. Das ist jetzt nicht die bahnbrechende „Idee“ aber eine verdammt gute. Zum Anbeißen sieht er aus, ein Stück habe ich schon gegessen und ein zweites wird es auch noch geben, ich kenn mich doch. Und während ich dieses esse, kann mich mir überlegen was ich mit den 2 Kilo Tomaten anstelle ich gestern gekauft habe. Zum Glück habe ich nur zwei Arme, wer weiß was ich sonst noch alles vom Markt mit nach Hause bringen würde. Aber wie soll man auch einfach daran vorbeilaufen wenn sich die Tomate derzeit in einer Vielfalt präsentiert, die es schier unmöglich macht da zu widerstehen.

FÜR ZWEI SPRINGFORMEN Ø 26 CM
HEFETEIG
180 ml lauwarme Milch
25 g frisch Hefe
400 g Mehl
50 g brauner Zucker
1 Eigelb
1 Ei
50 g flüssige Butter
1 Prise Salz

STREUSEL
40 g Mehl
20 g kalte Butter
25 g brauner Zucker
800 g Zwetschgen

80 ml Milch und Hefe mit 2 EL Mehl in einer Schüssel glattrühren und 15 Minuten ruhen lassen.
Mehl in eine Schüssel sieben und die Mitte eine Mulde formen. Zucker, Milch, Eigelb, Ei, Butter und Salz in die Mitte geben, das Hefegemisch zufügen und alles zu einem glatten Teig verarbeiten. Schüssel mit einem feuchten Küchentuch abdecken und 45 Minuten gehen lassen.

Backofen auf 180 Grad vorheizen. Für die Streusel alle Zutaten mit den Händen verarbeiten. Zwetschgen waschen, halbieren, entsteinen und nochmals halbieren. Springformen mit Backpapier auslegen, man kann den Teig auch auf einem Blech ausrollen. Teig halbieren und den Boden der Springform damit auslegen, Zwetschgen kreisförmig auf dem Teig anordnen, Streuseln darüber verteilen und im vorgeheizten Ofen 35 Minuten backen.

Form aus dem Ofen nehmen und 10 Minuten ankühlen lassen. Anschließend aus der Form lösen und schon mal ein lauwarmes Stück essen.



Tiroler Marillenkuchen

Der letzte Kuchen ist 49 Tage her, ich habe nachgezählt. Eine Ewigkeit also. Höchste Zeit das Handrührgerät wieder in die Hand zu nehmen und in den unnachahmlichen Duft von frisch gebackenen einzutauchen. Inständig hatte ich gehofft auf dem Markt die ersten Aprikosen zu bekommen und ich wurde erhört, so muss das sein. Eine üppig gefüllte Kiste Marillen leuchtete mich förmlich an, dieses intensive orange mit einem kleinen roten Schimmer. Innerlich jubelte alles. Es musste gleich ein ganzes Kilo sein und der Traum vom Marillenkuchen war nun keiner mehr, er wurde heute Morgen Wirklichkeit. Da denke ich im gleichen Augenblick auch an Tirol zurück, an den ofenfrischen Marillenstrudel den ich dort vor zwei Wochen in dieser kleinen feinen Patisserie in St. Anton, gegessen habe! Die Schlagsahne hatte dem ganzen noch die Bergkrone aufgesetzt.

FÜR EINE SPRINGFORM Ø 26 CM
220 g weiche Butter
140 g brauner Zucker
1 TL Vanillezucker
1 Prise Salz
4 Eier
180 g Mehl
20 g Speisestärke
800 g Marillen

Backofen auf 180 Grad vorheizen. Springform fetten und mit Mehl ausstäuben.

Butter, Zucker, Vanillezucker und Salz mit dem Handrührgerät cremig aufschlagen. Eier verquirlen und unter die Buttermasse rühren. Mehl, Backpulver und Stärke sieben und kurz einarbeiten. Teig in die Springform geben und glattstreichen.

Marillen waschen, trocken tupfen, halbieren und mit der Hautseite nach unten auf den Teig legen. Mit etwas Vanillezucker bestreuen und im vorgeheizten Ofen 30 Minuten goldbraun backen. Springform aus dem Ofen nehmen und den Kuchen abkühlen lassen. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.