Erdbeersuppe mit Basilikummousse

Zu Teenagerzeiten habe ich für Kaltschale gebrannt, habe sie regelrecht verschlungen ohne dem Löffel auch nur den Hauch einer Verschnaufpause zu gönnen, so lecker war sie, mit ihren „Erdbeerstückchen“. Sie enthielt natürlich nur die besten Zutaten, die die Nahrungsmittelindustrie zu bieten hatte. Aber das gehört jetzt der Vergangenheit an, heute habe ich mir mein eigenes Erdbeersüppchen zubereitet und setzte ihr mit einer Nocke Basilikummousse die Sonntagskrone auf. Tiefrot und saftig grün, so steht sie vor mir die Schale, ein Sommermoment sondergleichen.

BASILIKUMMOUSSE
3 Blätter weiße Gelatine
1 Bio-Orange
2 Eigelb
1 Ei
40 g Zucker
20 g Basilikum
150 g griechischer Joghurt
150 ml Schlagsahne

Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Orange waschen, trocken tupfen, Schale fein abreiben und den Saft auspressen. Orangensaft und -schale, Eigelbe, Ei, Zucker und in eine große Edelstahlschüssel geben und über dem heißen Wasserbad, mit dem Handrührgerät, fünf Minuten cremig aufschlagen. Gelatine ausdrücken und in der heißen Creme auflösen. Creme für 10 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Basilikum grob in Streifen schneiden und mit dem Joghurt im Mixer sehr fein pürieren. Den grünen Joghurt unter die Creme rühren. Schlagsahne steif schlagen und behutsam unterziehen. Schüssel mit Frischhaltefolie abdecken und mindestens 4 Stunden kalt stellen.

ERDBEERSUPPE
1 Vanilleschote
40 g Zucker
250 ml Rhabarbersaft (gekauft oder ganz fix eigenen herstellen)
800 g Erdbeeren + 150 g Erdbeeren zum Servieren

Vanilleschote aufschneiden und das Mark herauskratzen. Vanilleschote und -mark mit Zucker und Rhabarbersaft 2-3 Minuten bei mittlerer Hitze kochen, beiseite stellen und abkühlen lassen.

Erdbeeren putzen und in Stücke schneiden. In eine große Schüssel geben und mit dem Rhabarbersaft sehr fein pürieren. Durch ein feines Sieb gießen und mindestens eine Stunde kalt stellen.

Erdbeersuppe in Schalen füllen. Die restlichen Erdbeeren kleinschneiden und hineingeben, eine Nocke Basilikummousse oben drauf setzen und mit Basilikum garnieren.



Rhabarberstreusel

Nach einer gefühlt längeren Pause, war es Zeit für einen kleinen abendlichen Abstecher ans Wasser. Die Straße hinter dem Bahnhof führt direkt durch den Wald und es ist als würde man durch eine grüne Lunge fahren. So intensiv, so reichhaltig. Ein vielversprechender Anfang. Doch wie es nun mal so ist, zieht der Sommer weitaus mehr Menschen zum See, als man sich wünscht. Wummernde Musik und umherfahrende Motorboote lassen schmerzlich die Stille vermissen, die Ungestörtheit. Der nächste Halt erwies sich als ebenso wenig einladend, um zu verweilen. Letzte Chance die Wiese mit den grasenden Rindern, die Freude hielt nur dreißig Sekunden, überall Mücken. Was für ein rastloser Abend… als Trostpflaster hätte es ein Eis geben müssen, aber ich bin einfach dran vorbeigelaufen. Was war da los?! Der Trost folgt mit dem heutigen Tag, wobei er gar nicht mehr nötig ist. Leuchtende Augen und ein großes Herz für Rhabarberstreusel – mein allerliebster Lieblingskuchen. Ehe er sich klammheimlich verabschiedet, sich unauffällig bis zum nächsten Jahr davonschleicht, stehen heute alle Zeichen auf Rhabarber. So ist das, mit liebgewonnenem, einmal ins Herz geschlossen, fällt es schwer ihn gehen zu lassen – auf seine Weise einmalig und wunderbar, die Vielfältigkeit macht ihn so besonders.

HEFETEIG
325 g Mehl
2/3 Hefe
1/8 Liter Milch
75 g Butter
6 Eßlöffel Zucker
1 Ei

Mehl in eine große Schüssel sieben und in die Mitte eine Mulde drücken. Milch lauwarm erhitzen, die Hefe darin auflösen und die Mischung in die Mulde gießen. Einen Eßlöffel Zucker drüberstreuen und die Butterflöckchen auf dem Mehlrand verteilen. Abgedeckt an einem warmen Ort 25 Minuten gehen lassen. 5 Eßlöffel Zucker und das Ei zu der Hefe-Mehl-Mischung geben und alles sorgfältig miteinander verkneten. Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und nochmals durchkneten.

MÜRBETEIG
300 g Mehl
200 Butter
100 g Zucker
1 Ei

Mehl, Butter, Zucker und das Ei mit den Knethaken vom Handrührgerät zu einem krümmeligen Teig verarbeiten. Zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie schlagen und für eine Stunde in den Kühlschrank legen.

STREUSEL
125 g kalte Butter
125 g brauner Zucker
250 g Mehl
+ 8 Stangen Rhabarber + 3 EL brauner Zucker

Butter, Zucker und Mehl in eine Schüssel geben und mit den Händen zu Streuseln verarbeiten.
Rhabarber waschen, die Enden abschneiden und in feine Würfel schneiden. Die Rhabarberstücke in eine Schüssel geben, mit dem Zucker vermengen und bis zur weiteren Verarbeitung zur Seite stellen.
Mürbeteig aus dem Kühlschrank nehmen und kurz durchkneten. Beide Teigsorten zu einem Teig verarbeiten, aber nicht zu lange durchkneten damit er am Ende noch marmoriert aussieht. Ein Backblech fetten und mit dem Teig auskleiden. Rhabarber darauf verteilen und die Streusel darüber geben. Im vorgeheizten Backofen (180 Grad Umluft) ca. 45-50 Minuten backen. Blech herausnehmen und den Kuchen auskühlen lassen.



Holunderblüten-Cheesecake

Der süße Glücklichmacher das Tages heißt Holunderblüten-Cheesecake. Ausgestattet mit einer Gartenschere machte ich vergangene Woche einen Streifzug durch den Wald, auf der Suche nach den schönsten und prächtigsten Holunderblüten die Mutter Natur derzeit zu bieten hat. Der Holunder versprüht einen so unnachahmlichen Duft und man müsste noch nicht mal in den Wald zum Ernten gehen, an vielen anderen Ecken in der Stadt stehen ihre Bäume und sorgen für Frühlingszauber. Mir reichten bereits einige Dolden, um daraus Sirup herzustellen. Auch wenn man sich im Wald freibewegen kann und im Herbst die Menschen auf Pilzsuche gehen, so fühlte ich mich beim Ernten doch etwas beobachtet, als würde ich etwas klauen, ein kleiner Holunderdieb sozusagen, der beim erwischt werden sofort rot anlaufen, geschwind weglaufen und dabei noch verschmitzt grinsen würde. Nach mehrmaligen gucken, keiner kommt von rechts, keiner kommt von links, war es dann endlich so weit. Schnipp, schnapp und die Beute landete schnurstracks in meiner Tüte. Und nun wo der Sirup einmal da ist, gönne ich mir zu einem Stück Kuchen auch gleich eine Holunderlimonade mit frischer Minze.

FÜR EINE SPRINGFORM Ø 18 CM

HOLUNDERBLÜTENSIRUP
15 Holunderblüten
1 Bio-Zitrone
750 ml Wasser
400 g Zucker

Wasser und Zucker zu Sirup aufkochen. Zitrone waschen, in Scheiben schneiden und mit den Holunderblüten in ein großen und sauberes Glas schichten. Sirup dazugeben. Glas verschließen und drei Tage bei Zimmertemperatur ziehen lassen.
Durch ein feines Sieb abseihen und nochmals aufkochen. In saubere Flaschen abfüllen und kühl und dunkel lagern.

FÜR DEN BODEN
160 g Vollkornkekse
50 g Butter

FÜR DIE FÜLLUNG
200 g griechischer Joghurt
200 g Doppelrahm-Frischkäse
15 g Speisestärke
100 ml Holunderblütensirup
1 Bio-Ei

Springform Butter fetten und den Backofen auf 160 Grad vorheizen. Vollkornkekse in einen Gefriebeutel geben und mit dem Nudelholz fein zermahlen. Brösel in eine Schüssel umfüllen, Butter dazugeben und mit den Händen vermengen. Die Brösel sollten am Ende eine durchweg feuchte Konsistenz haben. Teig in der Springform verteilen, festdrücken und im vorgeheizten Ofen 10 Minuten backen. Nach dem Backen den Boden auskühlen lassen.
Backofen auf 180 Grad vorheizen. Zwei Streifen Alufolie über Kreuz legen und die Springform fest darin einwickeln, darauf achten dass die Folie nicht reißt. Springform in eine tiefe Auflaufform stellen.
Frischkäse, Joghurt, Stärke und Sirup mit dem Schneebesen glatt rühren. Das Ei nur kurz unterziehen. Die Masse auf dem Keksboden verteilen. Springform mit Alufolie bedecken, nicht zu fest, damit noch Luft entweichen kann. Die Auflaufform mit dem Cheesecake auf die unterste Schiene vom Backofen stellen, mit kochendem Wasser angießen und 60 Minuten backen.
Ofen ausschalten und den Cheesecake bei leicht geöffneter Backofentür eine Stunde abkühlen lassen. Anschließend die Folie entfernen und den Kuchen über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.