Panna Cotta mit Holunderblüten

Thematisch passt es nicht zu hundert Prozent zum heutigen Rezept, aber diese Beobachtung zu machen… es war einfach herzallerliebst mitanzusehen.
Ein kleines Mädchen, vier oder fünf Jahre alt, stellt ihr Fahrrad neben dem Baum ab, pflückt ein paar Pusteblumen um kurz darauf die flauschigen, grauen Schrimchen in alle Himmelsrichtungen zum Fliegen zu bringen. Wirft die Stengel zur Seite, schwingt sich zurück auf ihr kleines Rad und radelt fröhlich davon.
Diese Woche war es nun soweit, von einem Tag auf den anderen Tag konnte man miterleben wie die ersten Knospen vom Holunderbaum aufpoppten und zu strahlenden Blüten erleuchteten. Genau sechs Blüten werden für die Panna Cotta benötigt und exakt sechs habe ich ernten können, mittlerweile sind natürlich viele weitere hinzugekommen und ihr unnachahmlicher Duft steigt einem in die Nase sobald an den Sträuchern vorbeiläuft.
So, die Panna Cotta stand bereit um abgelichtet zu werden, es fehlte nur noch die Deko, und als ich mir die Dose mit den Blüten schnappte, flog auch schon alles durch die Gegend. Hätte ich wohl besser den Deckel festgedreht. Alles war auf dem Boden verstreut, herrlich. Aber es hatte auch was für sich, denn so war wenigstens gleich ein passender Hintergrund kreiert.

PANNA COTTA MIT HOLUNDERBLÜTEN (Originalrezept von hier)
4 PORTIONEN
250 ml Schlagsahne
150 ml Vollmilch
30 g Zucker
6 kleine Holunderblüten
3 Blatt weiße Gelatine

Schlagsahne, Milch und Zucker in einen Topf geben, kurz aufkochen und anschließend etwas abkühlen lassen. Holunderblüten in die Sahnemischung legen, mit einem Deckel abdecken und im Kühlschrank 24 Stunden durchziehen lassen.

Gelatine 10 Minuten in kaltem Wasser einweichen und vier kleine Dessertgläser kalt ausspülen. Währenddessen die Holunterblüten herausnehmen und die Sahnemischung durch ein feines Sieb gießen. Gemisch erhitzen, die Gelatine ausdrücken und darin auflösen. Panna Cotta auf die Dessertgläser verteilen, mit Frischhaltefolie abdecken und für fünf Stunden in den Kühlschrank stellen.



Rhabarberkompott mit Granola und Joghurt

Es ist manchmal schon komisch, nach jedem Sonntagsrezept wird quasi schon an das nächste gedacht – Rezept finden und Text schreiben. Unterschwellig entsteht bereits mit der Veröffentlichung ein leichter Druck auch in der kommenden Woche das Gesehene, das Erlebte in schöne Worte zu verpacken. Einen zauberhaften Text zu schreiben, der vor Leichtigkeit und einer gewissen Wärme sprüht. Der beim Lesen das Gefühl hervorruft auf diese Reise mitgenommen werden zu wollen, sich für ein paar Minuten an einen anderen Ort zu träumen. Kurzurlaub eben. Ein Tag um den anderen vergeht und noch immer ist mir nichts gescheites eingefallen. Nur ein paar einzelne Formulierungen, die sich vielmehr untereinander statt nebeneinander, zu einem miteinander aufreihen. Ok, dann ist es eben so. Macht nix und beim nächsten Mal läuft es dann wieder wie geschnitten Brot.
Wie könnte ich dieses Rezept wohl nennen? Knusprig, leichter Hochgenuss mit Frühlingsrhabarber? Dieser himmlische Duft der mir beim Öffnen der Backofentür entgegenströmt, gepaart mit der kühlen Morgenluft – ein wahrlich frühlingshaftes Dessert.

GRANOLA
100 g zarte Haferflocken
100 g Cashewkerne, fein gehakt
20 g Pistazienkerne, fein gehakt
5 EL Ahornsirup
+ griechischer Joghurt

Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und gründlich miteinander verrühren. Mischung auf dem Backblech verteilen und im Ofen 10 Minuten rösten. Anschließend mit einem Löffel alles einmal durchmischen und weitere 5 Minuten rösten.

RHABARBERKOMPOTT
1 kg Rhabarber
80 g Zucker

Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Rhabarber waschen, Enden abschneiden und in ca. 3 cm breite Stücke schneiden. Zucker mit 4 EL Wasser aufkochen. Rhabarber in eine Auflaufform legen, den Zuckersirup darüber gießen und Alufolie abdecken. Im Ofen 30 Minuten garen. Auflaufform herausnehmen und den Rhabarber mit einer Gabel leicht zerdrücken, etwas durchrühren und für weitere 5 Minuten garen, damit die letzten Stücke noch weich werden. Abkühlen lassen.

Granola, griechischer Joghurt und das Rhabarberkompott in Dessertgläser schichten, zurücklehnen und einfach nur genießen.



Pie mit gesalzenen Äpfeln

Nun bin ich die ganze Zeit am Überlegen wie ich dieses Rezept nenne. Ich belasse es vorerst bei Pie obwohl es nicht so wirklich einer ist, denn es könnte durchaus auch als üppiger Apfelpfannkuchen durchgehen. Warme, leicht säuerliche Äpfel und ein süß-salziger, goldbrauner und obendrein locker-leichter Teig – zum Dahinschmachten. Beim nächsten Mal bin ich noch etwas mutiger was das salzen betrifft, da gehöre ich ja eher zur Fraktion „zaghaft“. Ein ebenso zaghafter Anflug von Frühling lag dieser Tage bereits in der Luft. Ein ganz anderes Gefühl wenn man mal für einen Tag seine dicke Winterjacke gegen eine dünnere Variante eintauschen kann, ganz wunderbar. Ein Platz an der frischen Luft ist doch immer frei…

TEIG
115 g geschmolzene Butter
75 g Zucker
40 g Mehl
1/4 TL Meersalz
1/2 EL Honig
3 große Eier
120 ml Schlagsahne
2 Äpfel + etwas Zitronensaft + 1 TL Vanillezucker

Backofen auf 170 Grad Umluft vorheizen und eine Pie- oder Tarteform buttern.

Äpfel waschen, vierteln und das Kerngehäuse herausschneiden. Mit etwas Zitronensaft und Vanillezucker marinieren und danach erstmal zur Seite stellen.

Geschmolzene Butter und Zucker mit dem Schneebesen verrühren. Mehl und Salz dazugeben. Honig in einem dünnen Strahl dazugießen und in den Teig einarbeiten. Eier einzeln gründlich unterschlagen und zum Schluss die Schlagsahne dazugeben. Teig in die Form gießen und die Apfelspalten kreisförmig darauf verteilen. In der Mitte des vorgeheizten Ofens ca. 35 Minuten backen.

Form herausnehmen, mit ein paar Salzflocken bestreuen und abkühlen lassen. Wer mag, streut vor dem Servieren noch etwas Puderzucker darüber.