Erdbeerkompott mit Rhabarber und Vanillesahne

Welch Idylle – während die Rinder vor sich hin grasen, verschwindet allmählich die Sonne hinter den Bäumen. Dieses grüne Fleckchen wird binnen Minuten in eine Art gelbes Meer verwandelt. Ein idealer Ort um einem Tisch und zwei Stühle auf diese wilde Wiese zu stellen, Abendbrot und das hier und jetzt zu genießen. Bisher bin ich an dieser Stelle immer vorbeigeradelt, weil der Bauzaun den Eindruck erweckte, dass es hier nicht weitergeht. Da hilft nur vom Rad absteigen und zu Fuß erkunden und es hat sich mehr als gelohnt. Habe noch ein Weilchen auf der Treppe gesessen und mich den Mücken als Nahrungsquelle angeboten.
Ich stelle mir gerade vor wie ich im Auto sitze und über eine von Bäumen gesäumte Landstraße fahre. Vielleicht lasse ich mich auch fahren und sitze einfach nur entspannt auf dem Beifahrersitz. Das Fenster ist heruntergekurbelt, die tief stehende Abendsonne taucht die Landschaft in ein warmes Licht, im Hintergrund läuft Musik und die Haare flattern wild umher. Hauptsache raus, weg von allem, Freiheit und Natur gleichermaßen genießen und wertschätzen.
Kommen wir nun zurück zum heutigen Rezept. Da steht er, mein ganz persönlicher Erdbeertraum, gekrönt mit einem Vanillesahnehäubchen. Und mir bleibt nichts anderes übrig als eine Lobhudelei loszutreten – wahnsinnig lecker, eine Sünde wert, zum Reinlegen, köstlich, ein Traumdessert, Nachschlag bitte! Zuckerschnuten kommen voll auf ihre Kosten, also ich und einige andere sicherlich auch. Es spricht sicherlich nichts dagegen mein in Windeseile geleertes Glas nochmals auszufüllen…

FÜR 4 PERSONEN

3 Stangen Rhabarber
50 g brauner Zucker
1 Vanilleschote
150 g Erdbeeren
3 TL Vanillezucker
200 ml Schlagsahne (mindestens 32 % Fett)
Amarettini

Rhabarber waschen, Enden abschneiden und in Stücke schneiden. Das ausgekratzte Vanillemark, braunen Zucker und die Rhabarberstücke in einen Topf geben und fünf Minuten ziehen lassen. Anschließend bei geringer Hitze zehn Minuten weich garen, ab und an umrühren. Auskühlen lassen. Erdbeeren waschen, entstielen und würfeln. Mit einem Teelöffel Vanillezucker vermischen und fünf Minuten ziehen lassen. Wenn der Rhabarber abgekühlt ist, behutsam die marinierten Erdbeeren unterziehen.

Rührbesen, Edelstahlschüssel und Schlagsahne 15 Minuten ins Gefrierfach stellen. Sahne und 2 TL Vanillezucker steif schlagen.

Kompott in Gläser füllen, zwei Amarettini zerbröseln und mit der Vanillesahne garnieren.



Rhabarber-Financier

 

Zum ersten Mal in diesem Jahr mit den Füßen im Sand stehen auch wenn es ein eher kurzes Vergnügen war. Regen und Gewitter ließen nicht lange auf sich warten, aber trotz der Kürze des Vergnügens, hat es sich gelohnt. Was natürlich nicht fehlen durfte, war eine Schale Erdbeeren. Jetzt zum Wochenende hin ist es natürlich traumhaft warm geworden und der Sprung ins Wasser wird daher auch nicht mehr allzu lang auf sich warten lassen.

Über die Woche hinweg habe ich zahlreiche Erdbeeren verköstigt und mein Fazit lautet: ein frühlingshafter Erdbeertraum muss her. Wie wäre es mit Erdbeer-Scones? Das Rezept trage ich praktisch täglich auf dem Telefon mit mir herum und auch gedanklich zog es hin und wieder seine Kreise in meinem Kopf…. so der Stand der Dinge Anfang der Woche. Vier Tage später sah es auf einmal ganz anders aus. Ich bin schwach geworden. Rhabarber. Schon wieder. Ja, es muss sein. Das andere läuft ja nicht weg. Versprochen. Stellt sich nur noch die Frage was man am Ende mit den acht Eigelb machen soll. Ganz einfach – Vanillepudding. Ein unvergessliches Geschmackserlebnis und so ein selbstgemachter Pudding stellt jedes Fertigprodukt in den Schatten und zaubert ein Lächeln ins Gesicht.

RHABARBER
5 Stangen Rhabarber
2 EL Zucker

RÜHRTEIG
240 g Butter
120 g Mehl
120 g Mandelmehl
288 g Puderzucker
288 g Eiweiß (entspricht ca. 8 Eiern)
+ 2 EL Vanillezucker
+ Puderzucker

Ofen auf 180 Grad vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen und eine Springform fetten.

Rhabarber waschen, Enden abschneiden und jede Stange in Streifen schneiden. Auf dem Backblech verteilen, mit dem Zucker bestreuen und für 12 Minuten im Ofen rösten. Blech herausnehmen und abkühlen lassen.

Temperatur vom Backofen auf 160 Grad reduzieren. Butter in einen Topf geben und unter geringer Temperaturzufuhr die Butter schmelzen. So lange kochen lassen bis die Butter ein nussiges Aroma entfaltet. Die braune Butter in eine saubere Schüssel umfüllen und abkühlen lassen. Für das Rezept werden 206 g braune Butter benötigt.

Mehl, Mandelmehl und Puderzucker in eine Schüssel sieben. Eiweiß dazugeben und zu einer glatten Masse aufschlagen. Die braune Butter in einem dünnen Strahl dazugießen und so lange rühren bis sich alles gut miteinander verbunden hat. Teig in die Springform gießen, Rhababerstreifen darauf verteilen und mit Vanillezucker bestreuen. Im vorgeheizten Ofen ca. 60 Minuten backen (Stäbchenprobe). Den fertigen Kuchen aus dem Ofen nehmen und vollständig auskühlen lassen. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.



Tarte aux pommes

Für mich ist der Sommer bereits erreicht. So wie jetzt kann es die nächsten drei Monate bleiben. Angenehme 20 Grad, eine leichte Briese weht, das Wasser glitzert im Sonnenschein, Windsurfer und Kajakfahrer ziehen an mir vorbei und ein paar Schäfchenwolke verschönern den Himmel – das ist genau mein Wetter. Sommer in Schweden… ok wir sind hier in Berlin aber für den Moment träume ich diesen Traum, so als wäre ich dort.
„Das gibt’s doch nicht, jedes Mal wenn ich am Wasser sitze kommen der Erpel und seine Ente vorbeigeschwommen. Sie heben sich zwar kaum von den anderen ab aber ich nehme mal an das sie es sind.“
Pusteblumen, Gänseblümchen, ein Pulli voller Insekten vom Fahrrad fahren und die erste Schale Erdbeeren des Jahres. Ein kleines feines Erlebnis.
Die Erdbeerhäuschen wurden ja vor einiger Zeit in Position gebracht und nun endlich haben sich ihre Holzpforten geöffnet. Ich möchte am Liebsten den ganzen Stand leer kaufen. Was das wohl kostet? Ich fange erstmal klein an, mit einer Schale. Man könnte nun annehmen, dass es heute eine Beeren-Charlotte, ein cremiges Dessert mit Erdbeeren oder dergleichen gibt aber weit gefehlt. „Tarte aux pommes“ nennt sich das gute Stück.
Verführerisch sieht sie aus und man möchte sofort das Messer zücken und sie anschneiden. Ein klein wenig Geduld ist allerdings gefragt, denn vorher müssen noch ein paar schöne Fotos aufgenommen werden, erst danach heißt es reinbeißen. Mmh und sie schmeckt so wahnsinnig lecker. Ich stelle sonntags immer wieder fest wie schön es ist selbst Kuchen zu backen…

FÜR EINE TARTEFORM Ø 24 CM

FÜR DEN BODEN
180 g Mehl
150 g weiche Butter
2 Eigelb
130 g Zucker
1 Prise Salz

FÜR DIE FÜLLUNG
4 Äpfel
2 EL Zitronensaft
3 EL Aprikosenkonfitüre
100 ml Orangensaft
Puderzucker

Mehl, 50 g Zucker, 120 g Butter, Eigelb und Salz mit den Händen rasch zu einem Teig verkneten. In Frischhaltefolie wickeln und für eine Stunde in den Kühlschrank legen. Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben und den Teig rund ausrollen. Tarteform fetten und mit dem Teig auskleiden. Überschüssigen Rand abschneiden, leicht andrücken und den Boden mehrfach mit der Gabel einstechen. Tarteform für 15 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Äpfel schälen, halbieren und das Kerngehäuse herausschneiden. Jede Apfelhälfte in dünne Scheiben schneiden, mit Zitronensaft beträufeln und kreisförmig in der Tarteform anordnen. Die restliche Butter darauf verteilen und den Zucker darüberstreuen. Im unteren Drittel des Backofens 20 Minuten backen.

Aprikosenkonfitüre und 1 EL Orangensaft erwärmen und nach 20 Minuten die Apfelhälften damit bestreichen. Tarte weitere 20 Minuten backen. Form aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.