Finnische Roggenrundlinge

Ich weiß gar nicht wie lange es schon wieder her ist, aber der ursprüngliche Plan für den Feierabend sah nach längerer Pause vor, dem See einen Besuch abzustatten. Ob er mich schon vermisst? Ich tue es. Ruhe tanken, ein wenig schreiben, den Blick schweifen lassen, sich auf die Wiese fallen lassen und die Zeit ausblenden. Der Dauerregen kam dem Vorhaben ein wenig in die Quere. Wobei ich mir auch gut hätte vorstellen können, in kompletter Regenmontur barfuß über die Wiese, durch den Sommerregen zu laufen. Oder gar baden zu gehen?! Das hätte gewiss ein schönes Bild abgegeben – festzuhalten wie der Regen auf die Wasseroberfläche prasselt, unter den grauen Regenwolken, im leicht unruhigen See schwimmend… welch schöne Vorstellung. Ich glaube da spricht gerade das Fotografenherz aus mir.
Bei geöffnetem Fenster konnte ich immerhin dem dahinplätschernden Regen lauschen und bei einer handvoll Eierkuchen mit den Vorbereitungen für heute starten. Erinnerungen stecken ja nicht nur in gemeinsamen Erlebnissen, sondern auch in Dingen die man mit jemanden teilt. Sich für selbiges zu begeistern, sich weiter zu entfalten, den anderen mitzureißen, sich von ihm inspirieren zu lassen, weil er eben einen ganz besonderen Blick für das Schöne im Leben hat, aufmerksam ist, ganz bewusst alles erlebt und das sieht was sonst keiner sieht. Unweigerlich muss ich dabei auch an Skandinavien denken. Unendlich große Vielfalt – das Meer, die Natur, die Ruhe und Stille. Dem wunderbaren Norden sei daher der heutige Beitrag gewidmet.
Mein persönliches Ziel ist es, alles aus dem skandinavischen Backbuch auszuprobieren. So etwas ähnliches habe ich sicherlich schon mal geschrieben, es wiederholt auszusprechen kann allerdings nicht schaden. Brot bzw. Brötchen zu backen ist für mich immer eine kleine Herausforderung. Wohingegen mir Kuchen backen wesentlich einfacher erscheint. Die Erfahrung darin überwiegt natürlich um einiges und für andere Sachen bedarf es eben mehr Übung und am Ende zählt die Freude darüber etwas neues ausprobiert zu haben. Der ganze Tisch ist voll mit frischem Gemüse vom Markt, wie sollte es auch anders sein, die Augen waren beim Einkauf wie immer groß. Aber sei es drum… wer möchte sich bei diesem Anblick nicht auch sofort eine frischgebackene Roggenschrippe schmieren.

ERGIBT CA. 20 ROGGENBRÖTCHEN

TAG 1
15 g frische Hefe
200 ml lauwarmes Wasser
200 ml kalte Buttermilch
100 g Roggenmehl

TAG 2
400 ml lauwarmes Wasser
10 g frische Hefe
600 g Roggenmehl
10 g Salz

Für den Vorteig lauwarmes Wasser in eine große Schüssel geben und die Hefe darin auflösen. Buttermilch und Roggenmehl hinzufügen und alles vermischen. Mit Frischhaltefolie den Teig abdecken und über Nacht bei Zimmertemperatur gehen lassen.

In einer zweiten großen Schüssel die Hefe im lauwarmen Wasser auflösen. Vorteig hineingeben und alles miteinander verrühren. Mehl und Salz dazugeben und mit den Händen kurz verkneten. Schüssel mit einem Stück Frischhaltefolie abdecken und vier Stunden ruhen lassen. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Der Teig ist sehr flüssig und man hat das Gefühl mit Tonerde zu arbeiten, dennoch einfach versuchen so gut es geht mit bemehlten Händen circa 20 Teigrohlinge zu formen. Rundlinge auf das Backpapier legen, mit einem sauberen Tuch abdecken und an einem warmen Ort eine halbe Stunden gehen lassen. Backofen auf 200 Grad Umluft vorheizen. Die Brötchen mit einem Holzstab mehrmals einstechen, mit Wasser bestreichen und im Ofen circa 30 Minuten backen. Blech herausnehmen und abkühlen. Mit den restlichen Brötchen ebenso verfahren.

Skandinavisch Backen: 100 Rezepte – süß und herzhaft



Vollkornbagels

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Backen ist gleich Kuchen. Aber backen ist auch gleich Brot und das kommt meines Erachtens viel zu kurz. Zu selten traut man sich an diese Aufgabe heran dabei gibt es allerhand Rezepte wo man keinen Vorteig vom Vorteig benötigt. Bevor man sich an die Kunst des Brot Backens begibt, kann man sein Glück mit selbstgemachten Bagels herausfordern. Zugegeben sie sehen nicht so formschön aus wie man sie vielleicht kennt aber das spielt schlussendlich keine Rolle – auf ihren aromatischen Geschmack kommt es an.

360 ml warmes Wasser
1 Päckchen Trockenhefe
1 TL Zucker
2 TL Salz
3 TL Olivenöl
60 ml Honig + 1 EL Honig zum Kochen
1 Ei
1 Eigelb
30 g Sesam
2 TL getrockneter Thymian
360 g Weizenmehl
180 g Vollkornmehl

Sesam in eine beschichtete Pfanne geben und bei mittlerer Temperaturzufuhr rösten. Trockenhefe in dem warmen Wasser auflösen und für acht Minuten zur Seite stellen.

Zucker, Salz, Olivenöl, Honig, Ei und Eigelb mit einem Schneebesen verrühren. 120 g Weizenmehl, Sesam und Thymian einarbeiten. Das restliche Weizenmehl und 120 g Vollkornmehl hinzufügen und mit einem Holzlöffel zu einem glatten und leicht klebrigen Teig verarbeiten. Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben, Teig darauf geben und für einige Minuten durchkneten, falls nötig die restlichen 60 g Vollkornmehl einarbeiten. Teig auf ein Stück Backpapier legen, mit einer Schüssel abdecken und 20 Minuten ruhen lassen.

Den Teig in 15 Portionen teilen. Jeden Teigballen zu einem langen Strang ausformen und dann zu einem Kreis legen. Die beiden Enden gut miteinander verbinden damit sie beim Kochen nicht auf gehen. Bagels auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, mit einem sauberen Küchentuch abdecken und 20 Minuten ruhen lassen.

Einen großen Topf mit Wasser zum Kochen bringen. Die Temperatur reduzieren und den Honig hinzufügen. Zwei Bagels in das Wasser geben und von jeder Seite je eine Minute kochen. Mit einem Schaumlöffel die Bagels aus dem Wasser nehmen und auf einen Bogen Backpapier legen. Mit den restlichen Teigrohlingen ebenso verfahren.

Backofen auf 200 Grad (Umluft) vorheizen. Das erste Backblech in den Ofen schieben und die Bagels 10 Minuten backen bis sie eine braune Färbung bekommen haben, umdrehen und von der anderen Seite weitere 5 Minuten backen.

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Mischbrot mit Orangen-Petersilien-Butter

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Kalte Sonntage sind wie dafür geschaffen sich mit dem Thema Brot backen weiter auseinanderzusetzen und um zu der glorreichen Erkenntnis zu kommen, dass es in jedem gut sortierten Supermarkt bereits fertigen Natursauerteig gibt. Eine winzige Hilfestellung die gestattet sei. Die Anleitung zur Herstellung eines Sauerteigs muss sich irgendwo in den Tiefen meiner Rezeptsammlung befinden. Dafür benötigt man allerdings einige Tage Zeit und das war aufgrund des Jahreswechsels leider nicht gegeben. Ich werde es irgendwann aber noch ausprobieren. Nun aber zurück zum Mischbrot. Von der Zusammensetzung ein eher schlichtes Brot, mit der Orangen-Petersilien-Butter wird es aber umso aufregender!

Mischbrot
250 g Roggenmehl
250 g Weizenmehl
1 EL Honig
20 g frische Hefe
75 g Natursauerteig
200 ml lauwarmes Wasser
140 ml Buttermilch
2 TL Salz

Beide Mehlsorten in eine große Schüssel geben. In der Mitte eine Mulde formen, Honig dazugeben und die Hefe hineinbröckeln. 15 Minuten abgedeckt ruhen lassen. Die restlichen Zutaten zufügen und mit der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten. Schüssel abdecken und an einem warmen Ort 1 Stunde gehen lassen. Ein Backblech mit Mehl bestäuben. Teig aus der Schüssel nehmen, kurz durchkneten, auf das Backblech legen und zu einem runden Laib formen. Mit etwas Mehl bestreuen, mit einem Tuch abdecken und erneut 15 Minuten ruhen lassen.

Backblech in den Ofen schieben und bei 250 Grad 15 Minuten backen. Anschließend die Temperatur auf 170 Grad reduzieren und weitere 40 Minuten backen. Backofen ausschalten und das Brot auf dem Rost vollständig abkühlen lassen.

Orangen-Petersilien-Butter
125 g weiche Butter
1 Bio-Orange, unbehandelt
Petersilie
Pfeffer
Salz

Orange waschen, abtrocknen und die Schale abreiben. Petersilie ebenfalls waschen, trocken schütteln und fein hacken. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und miteinander verrühren.

Das frisch gebackenen Brot mit der Orangen-Petersilien-Butter und gehackter Petersilie servieren.

Das Rezept vom Mischbrot habe ich hier gefunden.

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