Sommerkuchen – Zwetschge, Mirabelle und Aprikose

Sonntage sind wie dafür geschaffen die Landstraße gemütlich auf einem altehrwürdigen Klapperrad entlang zu radeln. Es ist zwar  schon ein wenig in die Jahre gekommen, aber dennoch versprüht es einen ganz besonderen Charme und du fühlst dich ein Stück weit in die Kindheitstage zurückversetzt. Also los ging es, quer übers Land und ohne Ziel. Doch, ein Ziel gab es und zwar Blumen pflücken. Das was am Wegesrand wuchs, sollte es sein und wurde behutsam im Körbchen verstaut. Die Kamera war stets dabei, denn ohne sie fehlt manchmal was. Es gibt so viele schöne Momente die man mit ihr festhalten kann, aber dann tut es auch mal gut sie für einen Augenblick wegzulegen und einfach nur in die Ferne zu schauen. Sich um die eigene Achse zu drehen und in den schier endlos blauen Himmel zu schauen. Ungestörtheit, Ruhe, Weite, Felder, Wiesen und Wasser. Eine Art heimelige Weite. Momente zum ewig verweilen wollen, aber im Hinterkopf war auch die Freude den frischgebackenen Kuchen anzuschneiden. Mein allerliebster Sommerkuchen – mit Aprikosen, Zwetschgen und Mirabellen. An dieser Stelle sei nicht verraten wie viel ich davon gegessen habe.

RÜHRTEIG (TEIGMENGE FÜR EIN BACKBLECH)
250 g weiche Butter
175 g brauner Zucker
4 Eier
300 g Mehl
1 Päckchen Backpulver
1 TL Vanillezucker
1 Prise Salz
evtl. etwas Milch
+ Mirabellen, Zwetschgen, Aprikosen oder ein beliebiges anderes Obst

STREUSEL
75 g Butter
75 g Mehl
50 g Zucker

Backofen auf 170 Grad Umluft vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Das Obst waschen, entsteinen und vierteln bzw. halbieren und zur Seite stellen.

Butter, Mehl und Zucker mit den Fingern zu Streuseln verarbeiten.

Für den Rührteig Butter und Zucker mehrere Minuten cremig aufschlagen. Die Eier einzeln dazugeben und gründlich unterrühren. Mehl, Backpulver, Vanillezucker und Salz mischen und portionsweise zu der Butter-Ei-Masse geben. Sollte der Teig etwas zäh sein, einfach etwas Milch dazugeben. Den Teig auf dem Backblech verteilen, mit dem Obst belegen und die Streusel darauf verteilen.

In der Mitte des Ofens 45 Minuten backen. Das Blech herausnehmen und den Kuchen abkühlen lassen. Schmeckt ganz wunderbar wenn er noch etwas lauwarm ist.



Aprikosenkuchen

Die Sommerliebe ist bei mir nicht ausgeprägt, drum werde ich ihn auch nicht vermissen wenn er endlich von dannen gezogen ist. Heiß, heißer, super heiß und oftmals kein Lüftchen das weht. Einige Straßenzüge sehen mittlerweile aus als hätte schon der Herbst Einzug gehalten. Vertrocknete Blätter und abgeblätterte Baumrinde säumen den Gehweg. Von einer saftig grünen Wiese ist nicht mehr viel übrig geblieben, es ist eher ein borstiger Rasen. Ein trauriger Anblick. Zum Trost gibt es einen riesigen Eisbecher und einen Sprung ins Wasser. Und der Rest? Die Gedanken in einen Beutel gestopft, an den nächsten Ast gehangen und nichts wie weg. Du und die Natur. Für eine Nacht. Wird die Sehnsucht danach größer je pulsierender die Stadt?

APRIKOSENKUCHEN (Originalrezept von Cynthia Barcomi)
FÜLLUNG
6 Aprikosen
2 EL Mehl
50 g brauner Zucker
1 Prise Salz

RÜHRTEIG
125 g weiche Butter
100 g Marzipanrohmasse
50 g Zucker
3 Eier
75 g Mehl
3/4 TL Backpulver

Aprikosen waschen, vierteln, mit den anderen Zutaten vermengen und in eine gebutterte Auflaufform geben. Den Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen.

Butter und Marzipan mit dem Handrührgerät cremig aufschlagen. Zucker und Eier dazugeben und drei Minuten weiterschlagen. Backpulver, Mehl und Salz mischen und kurz unter den Teig rühren. Den Rührteig auf den Aprikosen verteilen und die Auflaufform in den Ofen schieben und 30 Minuten backen (Stäbchenprobe).



Blaubeerkuchen

Der erste Schritt kostet immer wieder Mut, aber sobald man sich traut, ist es umso schöner. Tief Luft holen… 3, 2, 1… und schon taucht man ein ins kühle Nass. Binnen weniger Sekunden liegt der Alltag hinter einem. Alles unnütze ist weg und man findet sich mitten im See wieder. Das Wasser schwappt sanft um einen herum, ein paar Vögel ziehen vorbei, der Himmel ist schier endlos und man kann sich einfach treiben lassen. Ein Blick frei geradeaus und Raum und Zeit scheinen vergessen.
Dieses Gefühl hat man allerdings nicht immer beim Backen, gerade dann, wenn etwas in die Hose geht. Der erste Backversuch konnte am Ende nicht mit der Schönmalerei im Kopf mithalten. Schlicht und einfach verschätzt und Minuten des Grübelns vergingen. Die allerletzten Zuckerreste wurden zusammengekratzt und beim zweiten Versuch hat es dann doch noch geklappt. Juchee!
Ich bin dieses Mal doch sehr von den Bildern angetan. Darf man das sagen? Irgendwie rufen sie etwas hervor. Beim Anblick entsteht das Gefühl als wäre man woanders. Da wo der Sommer, so wie er jetzt ist, warm, eher selten vorkommt – in Schweden. Das Licht, die Farben, die Blumen, die Materialien und natürlich der Kuchen an sich.

RÜHRTEIG SPRINGFORM ∅ 28 CM
100 g Butter
150 g Zucker
1 großes Ei
240 g Mehl
2 TL Backpulver
1 Prise Salz
120 ml Milch
150 g Blaubeeren

STREUSEL
60 g weiche Butter
50 g Mehl
70 g Zucker

Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und die Springform fetten. Für die Streusel alle drei Zutaten mit den Händen zu feinen Krümeln verarbeiten und zur Seite stellen.

Butter und Zucker hell cremig aufschlagen. Das Ei dazugeben und gründlich einarbeiten. Mehl, Backpulver und Salz mischen und zu der Butter-Ei-Masse geben. Zum Schluss die Milch einarbeiten bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist. Die Masse in die Springform füllen, mit den Blaubeeren belegen und anschließend die Streusel darüber verteilen. Springform in den Backofen schieben und ca. 35 Minuten backen.

Backform aus dem Ofen nehmen und kurz abkühlen lassen. Den Springformrand lösen und den Blaubeerkuchen vollständig auskühlen lassen.