Schokoladenkuchen mit Himbeeren

Der Morgen ist noch jung aber schon jetzt erstrahlt der Himmel in Schwedenblau. Habe ich den Himmel gerade ganz für mich allein? Neben diesem kleinen Glück und dem Kirschenfest vor zwei Wochen, dürfen nun die Beeren die Bühne betreten. Die nächste herannahende Mahlzeit ist schon längst vergessen, weil man sich so wunderbar im Pflücken der Beeren verlieren kann. Hier noch eine, da noch eine und diese darf es auch noch sein. Eine wahre Wochenendfreude eigenes zu ernten und obendrauf im blauen Grün zu baden. Die liebenswerte, schöne Natur zu genießen, das ist Glück. Ok, zurück zu den Sommerbeeren und zum Kuchen backen. Bei mir dürfen ja alle auf den Tisch und ich denke, dass sie sich in einem sehr schlichten Rezept am allerwohlsten fühlen. Dann kommt ihr intensiver Geschmack noch mehr zum Vorschein und das „mmmmh“ wird umso melodischer. Und dieser himbeerige Schokoladenkuchen hat viele solcher „mmmmh’s“ verdient.

SPRINGFORM ∅ 28 CM
125 g dunkle Schokolade (70%)
60 g Butter
3 Eier, getrennt
90 g Zucker
1 Prise Salz
50 g gemahlene Mandeln
30 g Mehl
250 g Himbeeren

Schokolade grob hacken und mit der Butter über dem heißen Wasserbad schmelzen, anschließend etwas abkühlen lassen.

Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und die Springform mit Backpapier auslegen. Eigelb mit 30 g Zucker und Salz cremig aufschlagen. In einer zweiten Schüssel das Eiweiß halbsteif schlagen und den restlichen Zucker langsam einrieseln lassen und zu einer glänzenden Eischnee aufschlagen.

Die abgekühlte Schokolade unter die Eigelbcreme rühren und danach im Wechsel Mandeln, Mehl und Eischnee behutsam unterheben. Den Teig in die Springform geben, glattstreichen und mit den Himbeeren belegen. In der Mitte des Ofens 30 Minuten backen.



Sauerkirschkuchen

Dieses Wochenende ging es hoch hinaus, dem Baumwipfel entgegen um die schönsten Süßkirschen von den Ästen zu pflücken, bevor sich ihre Saison dem Ende neigt. Es war ein Balanceakt – eine schmale Stufe auf der Leiter, eine Hand die nach möglichst vielen und hochhängenden Kirschen greift und die andere Hand, die den Eimer festhält, denn zu kostbar ist schließlich das, was bereits drinliegt. Das wunderbare dabei ist ja, das man vollkommen die Zeit vergisst und der Kopf mühelos abschalten kann. Am Ende bin ich mit knapp fünf Kilo Kirschen nach Hause gelaufen und dort angekommen, ging es gleich weiter, denn die Sauerkirschen wollten auch noch gepflückt werden. Immerhin sind sie nicht so hoch gewachsen und machen das Ernten einfacher. Es gibt so viele tolle Möglichkeiten die Kirschen zu verarbeiten und ich habe mich unter anderem für Kirschgrütze entschieden. Das wollte ich schon immer mal machen und gestern war es endlich so weit. Nennt man sowas die Erfüllung eines Traums? Ja, ein Traum von einem Nachtisch und was für einer. Aber heute geht es nicht um die Kirschgrütze, sondern um einen Sauerkirschkuchen. Wahnsinnig lecker. Noch so ein Traum von einem Kuchen. Soweit ich weiß gibt es Sauerkirschen nicht zu kaufen, für diesen himmlischen Obstgenuss muss man schon wegfahren. In die Weite, da wo Stille, Ungestörtheit, Ruhe, grün und Wasser vorherrschend sind und unfassbar viel Platz für Himmel ist.

SAUERKIRSCHKUCHEN
TARTEFORM ∅ 28 cm
500 g Sauerkirschen, entsteint
2 TL Speisestärke
200 g weiche Butter
140 g Zucker
2 Eier
185 g Mehl
2 TL Backpulver

Die Tarteform fetten und mit etwas Mehl ausstäuben und den Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen.

Sauerkirschen entsteinen, den Saft abtropfen lassen und mit 2 TL Speisestärke mischen.

Butter und Zucker hellcremig aufschlagen. Die zwei Eier einzeln unterrühren. Mehl und Backpulver mischen und in zwei Portionen unter die Buttermasse rühren. Teig in die Form geben, glattstreichen und mit den Kirschen belegen. Im Backofen ca. 35 Minuten backen, bis der Rand goldbraun ist und kein Teig mehr am Stäbchen kleben bleibt. Die Kuchenform aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen. Vor dem Servieren noch mit Puderzucker bestreuen.



Raus in die Natur

„In Schweden ist der nächste See nie weit.“ Bei diesen Worten möchte man sofort abhauen um vor eben diesen mit einer Tüte Süßkirschen zu sitzen. Der See ist da, die Kirschen sind es auch, nur Schweden fehlt – leider. Die süßen, knackigen Früchte gibt es derzeit in einer himmlischen Fülle und ein Paar wird sich direkt ans Ohr gehangen, während die anderen genüsslich und gefühlt ohne eine Pause dabei zu machen, aufgegessen werden. Wie man unschwer erkennen kann, lassen die Bilder eine süße Leckerei vermissen. Nun, die Küche bleibt heute mal kalt. An Kuchen und Gebäck kann man sich auf gewisse Weise satt essen, aber an der Natur keineswegs satt sehen. Diese Eindrücke festzuhalten halten, macht genauso viel Freude. Vielleicht mache ich das jetzt häufiger…