Sonntagskuchen

Ein stürmischer und recht ungemütlicher Winterabend. Der Wind pfeift durch die Häusergassen, ein paar tapfere Radfahrer, eine tapfere Spaziergängerin, ich, wohingegen es sich alle anderen zu Hause bereits gemütlich gemacht haben. Ein bißchen die Beine vertreten, auch wenn die Wettergegebenheiten nicht die allerbesten sind, ist es irgendwie schön. Man kann ja nicht weit genug weggehen um vom Lärm der Großstadt nichts mehr zu hören. Einfach weg… und wenn man ihn schließlich gefunden hat, diesen ruhigen Ort… für einen Moment die Kapuze abstreifen, sich vom Regen berieseln lassen und an nichts denken, soweit das manchmal möglich ist.
Der Blick nach draußen verriet eindeutig wohin die Reise heute geht… zuerst musste allerdings ein kleiner aber feiner Sonntagskuchen gebacken und eine große Portion Morgenluft hereingelassen werden. Beides duftet ganz wunderbar, beides füreinander geschaffen und sobald der Frühling da ist, kommt der Kuchen mit auf die Reise.
Dieser strahlend blaue Himmel, ein Anblick an dem man sich nicht satt sehen kann. Fabelhaft.
Ach ja, das „Geheimnis“ rundum den Sonntagskuchen muss noch gelüftet werden. Klingt schon recht unkonkret und beliebig. Oh, beliebig? Alles was bisher meine Küche verlassen hat, ist weit davon entfernt beliebig zu sein. Wie das manchmal so ist, fristeten einige Zutaten schon ein längeres Dasein und heute sind zu einem Schmandkuchen mit Apfelfüllung verschmolzen. Und nun heißt es raus… es wird ganz sicher so sein, dass die Sonne die Nase so sehr kitzelt, dass man niesen muss.

RÜHRTEIG (Ø 18 cm)
190 g Mehl
1 TL Backpulver
1/2 TL Natron
1 Prise Salz
120 g Schmand
2 TL Milch
120 g Zucker
113 g weiche Butter
2 große Eier
2 Äpfel

Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Springform fetten und mit Backpapier auslegen.

Mehl, Backpulver, Natron und Salz sieben. Schmand und Milch glattrühren. Butter und Zucker zu einer cremigen Masse aufschlagen. Eier jeweils einzeln und je 30 Sekunden unter den Teig rühren. Die trockenen Zutaten hinzufügen und zum Schluss das Schmandgemisch in den Teig einrühren.

Teig in die Springform geben und gleichmäßig verteilen. Äpfel schälen, halbieren, Kerngehäuse entfernen und in gleich dicke Scheiben schneiden. Apfelscheiben beliebig auf dem Teig verteilen, mit einer Prise braunen Zucker bestreuen und im vorgeheizten Ofen 60 Minuten backen (Stäbchenprobe).

Kuchen aus dem Ofen nehmen und zehn Minuten abkühlen lassen anschließend aus der Form lösen und vollständig auskühlen lassen.



Butterstreusel

Winterblues – für einige ist das eine nicht enden wollende Durststrecke mit langen Tagen, kühlen Temperaturen und wenig Tageslicht. Welch üble Laune der Natur und am Ende trifft dies immer nur bedingt zu. Liebenswert ist für sie der Winter auch nur dann, wenn es richtig kalt ist und der Schnee im Sonnenlicht glitzert. Und bloß kein schmuddeliges Schneematschwetter, Nieselregen, Wind und so weiter – oberstes Gebot! Dennoch wird Jahr für Jahr die selbe Laier abgespult, da möchte man vor Langeweile gleich gähnen. Aber wenn der Sonnenschein und all die anderen Träumereien gerade nicht zu Hand sind, tut es mit Sicherheit auch ein Stück Kuchen. Kuchen und ich, das ist so eine Freundschaft fürs Leben möchte ich meinen. Ein wunderbarer Glücklichmacher an kalten und grauen Tagen. Gerade jetzt ist die Luft so wunderbar klar und frisch, da lohnt es sich einen Spaziergang zu machen. Im Sommer wäre niemand um diese Zeit sofort nach Hause gefahren, aber ein kurzer Abstecher an den Rand Berlins, als Abkehr vom Gewöhnlichen, um ein paar Minuten dem Rauschen des Wassers zu lauschen und in den tiefschwarzen Sternenhimmel zu blicken, geht allemal. Sterne gucken, macht das noch jemand? In der Großstadt eher die Ausnahme. Je näher es auf die Nacht zuging, desto kühler wurde es. Etwas auf- und ablaufen brachte auf Dauer keinen Erfolg und so fiel es am Ende schwer wieder zu gehen, denn ich wäre gern länger geblieben. Etwas Wehmut war dabei… bis bald!
Heute ist Premierentag. Einen klassischen Quark-Öl-Teig gab es bislang bei mir noch nicht. Üblicherweise wird er als Blechkuchen gebacken und obendrauf ein üppiger Obstbelag, gibt es beides bei mir nicht. Ich wage mich erstmal an die einfachste Variante heran und zwar die mit Butterstreuseln. Die Auswahl an Obst ist derzeit noch nicht groß und eine kurze Liebäugelei mit Sauerkirschen konnte sich letztendlich nicht durchsetzen. Im Nachhinein betrachtet, hätte dem Kuchen eine fruchtige Note recht gut gestanden. Nun gut, jetzt ist es so wie es ist und schlussendlich isst er sich dann doch irgendwie weg.

QUARK-ÖL-TEIG (SPRINGFORM Ø 26 CM)
150 g Quark (20 %)
100 ml Öl
1 Ei
2 EL Milch
75 g Zucker
1 Prise Salz
300 g Mehl
1/2 TL Backpulver
2 EL Mandelblättchen

STREUSEL
100 g geschmolzene Butter
180 g Mehl
100 g brauner Zucker

Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und die Springform fetten. Für die Streusel alle trockenen Zutaten in einer Schüssel mischen. Die abgekühlte Butter langsam dazugießen und mit einem Holzlöffel zu Streuseln verrühren. Schüssel bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank stellen.

Quark in einem Tuch auspressen und durch ein Sieb streichen. Quark, Öl und Ei mit dem Schneebesen gründlich verrühren. Zucker und Salz hinzufügen. Mehl und Backpulver mischen und unter den Teig ziehen.

Teig in der Springform verteilen, mit etwas zerlassener Butter bestreichen, die Streusel und Mandelblättchen darauf verteilen. Den Kuchen im Ofen ca. 20 Minuten backen.



Eierkuchen

Heute bleibt der Ofen aus und stattdessen kommt die Pfanne zum Einsatz, denn es gibt Eierkuchen! Ein Klassiker und was für einer, da leuchten sofort die Augen. Unglaublich schnell zubereitet und unglaublich schnell aufgegessen, das kann eindeutig nicht mit rechten Dingen zugehen. Und sollte doch mal was übrig bleiben, schmecken sie kalt ebenso lecker.
Das schöne an diesem Rezept ist, dass man anstelle von Zucker auch einfach ein paar klein geschnittene Kräuter in den Teig rühren kann und schon hat man eine herzhafte Variante. Dazu etwas Schmand, Avocado und Rucola, je nachdem was einem beliebt. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt aber heute bleibe ich bei der süßen Variante, schließlich ist Sonntagnachmittag – Schlemmerzeit.

ERGIBT CA. 16 EIERKUCHEN
250 g Mehl
1 Prise Salz
5 kleiner Eier
550 ml Milch
80 ml Mineralwasser
1 EL Zucker
Butter zum Braten

Mehl, Salz und Eier mit dem Schneebesen glattrühren. Milch und Zucker unterrühren. Eine Pfanne erhitzen und etwas Butter darin schmelzen. Je eine Kelle hineingeben und den Eierkuchen goldbraun backen.