Brioche mit Apfelfüllung

Dermaßen sonnentrunken bin ich äußerst selten, bevorzuge ich doch immer ein schattiges Plätzchen, doch jetzt zum Herbst hin, trete ich aus diesem heraus und genehmige mir einen halbschattigen Platz. So kann der blasse Körper oder zumindest das was herausblinzelt, wie Hände, Füße und Gesicht gleichermaßen von der wohligen Herbstsonne verwöhnt werden.
Das Halbschattendasein gleicht einem Wanderzirkus, nach zehn Minuten muss ich weiterziehen, quasi einmal um den Baum herum campieren, so erschließen sich neue Perspektiven auf den Strand und das blau funkelnde Wasser.
Eine neue Perspektive beziehungsweise ein anderer Blick auf das französische Gebäck Brioche wurde mir vor ein paar Tagen zuteil. Ich stand vor einer üppigen Auslage an Zimtschnecken, wahnsinnig tollen Broten, riesigen Baiser’s und anderen Köstlichkeiten. Mein Blick blieb bei einer Brioche hängen, hatte ich doch bis dato schon jeden Tag mindestens eine Zimtschnecke gegessen, sollte es heute mal etwas anderes geben. Es war unglaublich lecker, dieser zarte Teig, gespickt mit einer Apfelfüllung und Streuseln obendrauf. Auf eine gewisse Weise war ich sofort fasziniert, zückte Zettel und Stift und notierte mir alles. Mit dem Backresultat bin ich mehr als zufrieden, was sag ich begeistert. Der Aufwand den doch etwas zeitaufwenigen Teig herzustellen, sollte keineswegs gescheut werden, denn man wird nicht enttäuscht. Diese Brioche sind über alle Maßen buttrig und die Apfelfüllung verleiht ihnen eine herrlich frische Note. Kurze Pause und dann folgt Nummer zwei.

FÜR 6 BRIOCHE

BRIOCHE
2 1/2 TL Trockenhefe
2 EL Zucker
250 g Mehl, Type 550
1 Prise Meersalz
4 leicht verquirlte Eier
225 g zimmerwarme Butter

Hefe mit zwei Eßlöffel lauwarmes Wasser in eine Schüssel geben und an einem warmen Ort 5 Minuten quellen lassen.

Zucker, Mehl und Salz mischen, zu dem Hefe-Wasser-Gemisch geben und mit dem Knethaken auf kleiner Stufe verrühren. Eier hinzufügen und auf niedrigster Stufe kurz verrühren, anschließend die Maschine auf die höchste Stufe stellen und zehn Minuten durchkneten lassen. Butter portionsweise dazugeben und weitere fünf Minuten kneten lassen bis ein glänzender Teig entstanden ist. Schüssel mit einem sauberen Tuch abdecken und bei Zimmertemperatur zwei Stunden ruhen lassen bis er auf das Doppelte aufgegangen ist.

Backofen auf 160 Grad vorheizen. Sechs Dessertringe mit Backpapier auslegen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech stellen. Den Teig auf die Dessertringe verteilen, je ein bis zwei Esslöffel von der Apfelfüllung darauf verteilen und obendrauf die Streusel geben. Blech in den Ofen schieben und 20-25 Minuten backen. Sobald die Brioche goldbraun ist, kann sie aus dem Ofen genommen werden. Aus der Form lösen und etwas abkühlen lassen. Noch warm servieren.

STREUSEL
80 g kalte Butter
3 EL Zucker
3-4 EL Mehl

Alle Zutaten mit den Händen zu Streuseln verarbeiten und bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank stellen.

APFELFÜLLUNG
2 Äpfel
20 g Butter
1 TL Vanillezucker
Mark einer Vanilleschote

Äpfel schälen, halbieren, vierteln und das Kerngehäuse herausschneiden. Die Viertel nochmals halbieren und in Scheiben schneiden. Apfelschnitze, Butter, Vanillezucker und das Vanillemark in einen Topf geben und kurz weich dünsten. Topf nach 3-4 Minuten von der Herdplatte nehmen und abkühlen lassen.



Apfelmuffins

Dieser Sonntag ist durch und durch herbstlich. Buntgefärbte Blätter säumen die Straßen, unzählige Kastanien blitzen durch das Laub hervor und wollen gesammelt werden, eine Herbstsonne die sich heute ganz und gar bedeckt hält und den Regenwolken den Vorzug lässt. Aber das ist eben auch Herbst und macht diese Gemütlichkeit aus. Die Apfelmuffins passen daher ganz hervorragend zu dieser Stimmung. Ihre locker leichte Textur und die dezente Salznote in den Streuseln verleihen ihnen eine besondere Note. Ein Tag um sich auf die Couch zurückzuziehen und sich genüsslich den Apfelmuffins zu widmen.

FÜR 8 MUFFINS

STREUSEL
80 g kalte Butter
1 Prise Meersalz
3 EL brauner Zucker
3-4 EL Mehl

Alle Zutaten mit den Händen zu Streuseln verarbeiten und bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank stellen.

APFELFÜLLUNG
1-2 Äpfel
30 g Butter
1 EL brauner Zucker

Äpfel schälen, halbieren, das Kerngehäuse herausschneiden und in kleine Würfel schneiden. Zusammen mit der Butter und dem Zucker in einen Topf geben und kurz weich dünsten, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Nach 3-4 Minuten den Topf von der Herdplatte nehmen und kurz abkühlen lassen.

TEIG
100 g brauner Zucker
2 Eier
100 g weiche Butter
180 g Mehl
2 TL Backpulver
1 Prise Salz
100 g Schmand

Backofen auf 200 Grad Umluft vorheizen und ein Muffinblech mit Papierförmchen auslegen. Zucker und Eier mit dem Handrührgerät cremig aufschlagen. Butter dazugeben und so lange rühren bis sich alles verbunden hat. Mehl, Backpulver und Salz mischen und zusammen mit dem Schmand zu der Butter-Zucker-Mischung geben und zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig in die Muffinform geben, die Apfelfüllung darauf verteilen und zum Schluss die Streusel darüberstreuen. Im vorgeheizten Ofen ca. 20-25 Minuten goldbraun backen.



Finnischer Pflaumenkuchen

Ein neuer süßer Sonntagsglücklichmacher aus der Rubrik kulinarische Reise durch Skandinavien. Seit einigen Tag lag die Seite zum Runeberg-Kuchen* aufgeschlagen neben mir. Zauberhafte kleine Minikuchen, schon ewig keine mehr gebacken, also widmete ich mich tiefenentspannt diesem Rezept. Doch der erste Backversuch ging in die Hose, vielmehr war ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden und wie es sich für jeden gut sortierten Backhaushalt gehört, war natürlich alles doppelt vorhanden, so dass ich einen neuen Versuch wagen konnte. Erneut tiefenentspannt und dieses Mal als Kastenkuchen und mit Zwetschgen, deren Säure einen hervorragenden Kontrast zu dem dunklen Teig bildet. Dieses Mal konnte ich zufrieden auf die Leiter klettern, Fotos knipsen und nach getaner „Arbeit“ ein Stück vom Sonntagsglücklichmacher essen.
Dem ausgerufenen Ziel, jedes Rezept aus meinem liebsten skandinavischen Backbuch zu backen, ich bin ihm ein Stück näher gekommen und in den nächsten Wochen wird mit Sicherheit noch das ein oder andere ausprobiert werden, ich freu mich drauf.

* Skandinavisch backen: 100 Rezepte – süß und herzhaft

FÜR EINE KASTENFORM, LÄNGE 21 CM
150 g brauner Zucker
200 g weiche Butter
2 Eier
150 g Semmelbrösel
2 TL Backpulver
1 Prise Salz
40 g fein gemahlene Amarettini
100 g Crème fraîche
4 Zwetschgen

Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und eine Kastenform fetten.

Butter und Zucker mit dem Handrührgerät cremig aufschlagen. Die Eier jeweils einzeln unterrühren. In einer Schüssel Semmelbrösel, Backpulver, Salz und Amarettini mischen und zusammen mit dem Crème fraîche unter die Butter-Zucker-Masse rühren. Teig in die Backform füllen. Zwetschgen waschen, halbieren, entsteinen, vierteln und auf dem Kuchen verteilen.

Kastenform im vorgeheizten Ofen ca. 40-45 Minuten backen (Stäbchenprobe). Fertig gebackenen Kuchen aus dem Ofen nehmen und vollständig abkühlen lassen. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.