Weihnachtsbäckerei (gebrannte Mandeln und schwedischer Lebkuchen)

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Es könnte so einfach sein, ein einziger Griff ins Regal in der Kaufhalle genügt und schon ist ein Beutel fertig gebrannter Mandeln im Einkaufswagen gelandet. Aber es geht auch anders – selbermachen. Wenn man so in der Küche steht und mit dem Holzlöffel in der Pfanne rumrührt, ist man dann am Ziel seiner vorweihnachtlichen Träume angekommen, wenn der unverwechselbare Duft von gebrannter Mandeln emporsteigt und sie sich in ein glänzend, braunes Zuckergewand gehüllt haben.

Damit die Mandeln nicht ganz alleine dastehen, gesellt sich schwedischer Lebkuchen zu ihnen. Ein ganz fabelhaftes Rezept. Beim Ausstechen der Plätzchen musste ich bereits darauf achten nicht zu viel vom Teig zu naschen – man kennt das ja. Bei Schweden denkt man unweigerlich an diese unendliche Ferne, weit und breit nichts, nur ein Haus im verschneiten Nirgendwo. Ging zumindest mir so.

Gebrannte Mandeln
200 g ungeschälte Mandeln
100 ml Wasser
120 g Zucker
1 EL Vanillezucker
1 Prise Zimt

Wasser, Zucker, Vanillezucker und Zimt in eine beschichtete Pfanne geben und kurz aufkochen lassen. Mandeln unterrühren und bei mittlerer Hitze köcheln lassen, dabei gelegentlich mit einem Holzlöffel umrühren.

Nach ca. 5-10 Minuten ist die Flüssigkeit verdampft und der Zucker ist karamellisiert. Beständig weiterrühren bis der Karamell wieder flüssig geworden ist und die Mandeln goldbraun glänzen. Wenn die Mandeln gleichmäßig mit dem Karamell überzogen sind, auf ein Stück Backpapier verteilen, mit Hilfe von Besteck die Mandeln voneinander trennen damit sie nach dem Erkalten nicht aneinander kleben. Etwas abkühlen lassen.

Schwedischer Lebkuchen
50 g Zuckerrübensirup
75 g Honig
100 g brauner Zucker
50 ml Wasser
150 g Butter
5 g Lebkuchengewürz
5 g Zimt
1 Prise Salz
1/2 TL Natron
375 g Mehl

Lebkuchengewürz, Zimt, Salz und Natron in einer kleinen Schale mischen.

Zuckerrübensirup, Honig, Zucker und Wasser in einen Topf geben und aufkochen lassen. Topf vom Herd nehmen und die in Würfel geschnittene Butter unterrühren bis sie sich aufgelöst hat. Gewürzmischung einführen und die Masse auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.

Die Lebkuchenmasse in eine Schüssel gießen und mit dem Mehl zu einem glatten Teig verarbeiten. Diesen dann auf ein Stück Frischhaltefolie geben, zu einem Rechteck formen und in die Folie einschlagen. Über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.

Backofen auf 190 Grad (Umluft) vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.

Teig aus dem Kühlschrank nehmen, eine Portion abschneiden und kurz durchkneten. Auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche 5 mm dick ausrollen. Es sollte immer ausreichend Mehl auf der Arbeitsfläche und dem Nudelholz sein, da sonst der Teig kleben bleibt. Beliebige Motive ausstechen und aus das Backblech legen. Dazwischen sollte immer etwas Abstand sein, weil die Plätzchen beim Backen noch etwas in die Breite gehen.

Blech in den Ofen schieben und ca. 5 Minuten backen, je nachdem wie groß die Plätzchen sind. Anschließend aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen. Mit dem restlichen Teig ebenso verfahren.

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Apfeltorte

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Man kann manchmal gar nicht so schnell die Äpfel schälen und raspeln wie sie ihre Farbe verlieren und ins bräunliche abdriften, trotz Zugabe von Zitronensaft. Ein weiteres paar helfende Hände wären da sehr hilfreich gewesen und ein kurzzeitiges „Aaaaaah“ schoss durch den Kopf. Am Ende hat es dann doch irgendwie geklappt, im größtmöglichen Rotationsmodus mit der größtmöglichen Unmenge an hinterlassenem Chaos, trotz strukturierter Herangehensweise. Unvorhergesehen aber doch irgendwie zu erwarten, das macht backen eben aus. Und sobald der Kuchen in den Ofen geschoben und die Backofentür elegant verschlossen wurde, ist es höchste Zeit sich samt Backschürze auf die Couch fallen zu lassen und vor Erleichterung zu seufzen…

Um nochmal die Kurve zu bekommen… also es ist schon ewig her wo ich einen solch aufwendigen Kuchen gebacken habe. Kern des Anstoßes war der Geburtstagskuchen eines Kollegen. Allein das ist ewig her und blieb dennoch unvergessen, weil diese Fränkische Apfeltorte von Mister Minsch einfach unglaublich lecker war. Ich war Feuer und Flamme, von jetzt auf gleich. Sofort glühte die Tastatur „Fränkische Apfeltorte“… und da war es, dieses Rezept. Die Zeit bis dieser Kuchen nun tatsächlich gebacken wurde, könnte man als kreativen Prozess rechtfertigen. Muss man aber nicht und sagt stattdessen lieber „er war niemals vergessen sondern wartete nur auf den perfekten Zeitpunkt“ und der ist heute gekommen.

Mürbeteig
270 g Mehl
1/2 TL Backpulver
130 g zimmerwarme Butter
85 g Zucker
1 Ei
1 Prise Salz

Füllung
1,2 kg Äpfel, Boskop
1 Zitrone
500 ml naturtrüber Apfelsaft
85 g Zucker
40 g Puderzucker
2 Päckchen Vanillepudding
2 EL Paniermehl
1 Ei
1 EL Schlagsahne
100 g Mandelblättchen

Mehl, Backpulver, Zucker und Salz mischen. Butter und Ei dazugeben und alles zu einem glatten Teig verarbeiten. In Frischhaltefolie wickeln und 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.

Äpfel schälen und grob raspeln. Mit Zitronensaft beträufeln, damit die Äpfel nicht oxidieren.

Eine Springform fetten und mit etwas Mehl ausstäuben. Mürbeteig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche rund ausrollen. Die gesamte Springform mit dem Teig auskleiden. Den Boden mit einer Gabel einstechen und etwas Paniermehl darüberstreuen.

Backofen auf 160 Grad Umluft vorheizen.

Für die Füllung 400 ml Apfelsaft in einem großen Topf erhitzen. Zucker und Puderzucker darin auflösen. Apfelspalten dazugeben und fünf Minuten sanft köcheln lassen. Puddingpulver mit dem restlichen Apfelsaft verrühren und zusammen mit den Mandelblättchen zu den Äpfeln geben. Alles gut miteinander vermengen und bei mittlerer Hitze so lange rühren bis die Masse anfängt einzudicken.

Ei und Schlagsahne verquirlen und über den Kuchen gießen. Fall nötig mit einer Gabel gleichmäßig verteilen. Die restlichen Mandelblättchen darüberstreuen und den Kuchen auf der untersten Schiene im Ofen 50 Minuten backen, bis er goldgelb ist.

Kuchen aus dem Ofen nehmen und vollständig auskühlen lassen bevor er angeschnitten wird. Wie sollte es anders sein vor dem Servieren mit reichlich Puderzucker bestäuben.

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Kirsch-Grießkuchen

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Rührteig
140 g weiche Butter
2 Eier
140 g Weichweizengrieß
140 g Weizenmehl
140 g Zucker
1 TL Backpulver
5 EL Milch
+ 1 Glas Sauerkirschen
+ 50 g Mandelblättchen

Streusel
60 g weiche Butter
50 g Weizenmehl
60 g brauner Zucker

+ Puderzucker

Eine Tarteform fetten und mit einem Stück Backpapier auslegen. Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Kirschen abtropfen lassen.

Butter, Mehl und Zucker mit den Händen zu Streuseln verarbeiten und auf beide Kuchen verteilen.

Butter, Eier, Grieß, Mehl, Zucker, Backpulver und Milch mit dem Handrührgerät zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Den Teig in die Tarteform geben, glattstreichen und mit den Kirschen belegen. Erst die Streusel und dann die Mandelblättchen darüberstreuen. Form in den Ofen schieben und ca. 40 Minuten backen.

Der Kuchen ist fertig, wenn er goldbraun ist und die Stäbchenprobe bestanden hat. Vor dem Servieren mit reichlich Puderzucker bestäuben.

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